Der magische Satz in jedem (Briefing-) Gespräch

Der magische Satz in jedem (Briefing-) Gespräch

13. Februar 2023
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Ein Beitrag von Paul Henkel

In lockerer Reihenfolge gibt Paul Henkel, natürlich Mitglied im Berufsverband text und Konzept, an dieser Stelle Tipps, die das Zeug haben, dich im entscheidenden Moment den entscheidenden Schritt nach vorn zu bringen. Los geht’s.

Zwei Laptops am Arbeitstisch
Copyright @Maranda Vandergriff: Unsplash.

„Lange habe ich ihn belächelt, diesen einen Satz, um den es hier geht. Er kam mir vor wie der Frack beim Sonntagsbrunch: Er brachte unpassend Formalität in ein eigentlich lockeres Setting. Man ist unsicher, ob der Aufzug ironisch gemeint ist …

Der magische Satz: Wie meinst du das? 

Respektive „Was meinen Sie?“ bei Fremden. 

Damit er Wunder wirkt, muss man ihn mit der richtigen Haltung und in der richtigen Dosis einsetzen. Mit etwas Übung ist das aber kein Problem.

Und üben lohnt sich. Denn dieser Satz schafft Klarheit. Er beugt Missverständnissen vor und legt das Fundament für wertstiftende Erkenntnisse.

Wir verwenden Worte, an die jeder von uns andere Assoziationen knüpft.

Was ich unter Whitepaper verstehe, ist für andere ein Magazin oder ein E-Book. Was jemand unter Demand Generation versteht, verursacht bei mir nur Fragezeichen im Kopf. Und eine Landingpage ist für andere eine Produktseite.

Gerade im Marketing sind Buzzwords für viele Menschen emotional stark aufgeladen.

Kommt dann noch eine volle To-do-Liste hinzu, sind wir schnell dabei, direkt dicht zu machen, statt nachzufragen. Da wird die Idee im eigenen Kopf ausgebreitet, statt sich die Einzelheiten erklären zu lassen. Man hört ein Wort und weiß Bescheid.

Ich nehme mich da gar nicht aus.

Aber gerade weil ich weiß, dass man im Arbeitstrott gerne in seinen gewohnten Denkbahnen fährt und von einem Termin zum nächsten arbeitet, habe ich einen kleinen Zettel unter meiner Schreibtischunterlage. Darauf stehen die vier magischen Worte:

 

Wie meinst du das? 

Es ist die Erinnerung für mich, weniger anzunehmen und mehr zu erfragen. Nicht nur, aber auch in Kundengesprächen.

Bisher hat mich die Frage nie enttäuscht.

 

  • Mein Schreibstil ist besser geworden, weil ich Kritik nicht unreflektiert einarbeite.
  • Ich habe neue Kunden gewonnen, die auf den ersten Blick nicht zu mir zu passten.
  • Ich habe neue Perspektiven gewonnen, die mich als Freelancer und Mensch bereichern.

 

Einfach mal selbst ausprobieren.

Paul Henkel
Foto: Marc Maria
Paul Henkel
Content-Strategie & Texte für B2B IT-Unternehmen

Als B2B-Texter unterstütze IT-Unternehmen mit pragmatischen Strategien und wirksamen Texten, online mehr Kunden zu erreichen.

Nach mehr als 10 Jahren in Journalismus und Online-Marketing für IT-Unternehmen weiß ich, was funktionierenden Content ausmacht.

Paul Henkel ist Mitglied des Berufsverband Text und Konzept.

http://www.paulhenkel.com

2 Antworten

  1. Hallo Paul,
    danke für den Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Es ist immer wichtig, zu klären, worüber wir eigentlich gerade sprechen, und ob wir das Gleiche meinen.
    Kleiner Hinweis noch: In deiner Selbstdarstellung fehlt ein ich: als Texter unterstützte ich …
    Beste Grüße von Texterin zu Texter

  2. Deine Beobachtung bestätige ich gerne. Diese Frage, zum rechten Zeitpunkt gestellt, ist Gold wert.
    Sie hat Ähnlichkeiten mit dem guten Brauch, eine Aussage oder Bestellung mit eigenen Worten zu wiederholen, eingeleitet etwa mit der Floskel: “Habe ich Sie richtig verstanden? Sie wünschen …”
    Man kann solche Fragen auch gut nutzen, um Interessenten auszusortieren, die gar nicht kommunizieren wollen. Zwei solche habe ich (in 20 Jahren) erlebt, und das waren genau die beiden, die nachher ihre Rechnung nicht bezahlen wollten.

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